Hüftgelenk- und Oberschenkelbrüche im Alter - Eine Belastung für Betroffenen und Angehörige

Kevelaer. Das Leben im Alter hat sich gewandelt. Heute sind Senioren aktiv wie nie zuvor. Sie reisen, treiben Sport und genießen ihre neu gewonnene Freiheit jenseits des Erwerbslebens. Diese Lebenslust hat auch Schattenseiten. Denn nicht immer gehen die Senioren sorgsam mit sich und ihren körperlichen Möglichkeiten um. Unfälle häufen sich. So werden Brucherkrankungen im Alter zu einem zunehmenden Schwerpunkt der unfallchirurgischen Versorgung. Und sie stellen die Medizin vor neue Herausforderungen.

„Für den älteren Organismus ist jeder Knochenbruch eine erhebliche Belastung. Der Körper wird durch die Heilung intensiver beansprucht als bei jüngeren Menschen. Erschwerend hinzu kommen bereits vorhandene Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Osteoporose“, erklärt Dr. med. Georg Deymann, Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie im Marienhospital Kevelaer. „Wir benötigen deshalb besonders schonende Operationsverfahren für die Versorgung der Verletzung.“ Eines dieser Verfahren ist die Schlüssellochchirurgie, eine Operationsmethode, die mit kleinsten Schnitten auskommt und beispielsweise bei Oberschenkelbrüchen eingesetzt wird.

Ist das Hüftgelenk in Mitleidenschaft gezogen, kommen die Betroffenen meist um ein künstliches Ersatzgelenk nicht herum. Hier setzen die Ärzte auf Material, das den älteren Menschen möglichst wenig belastet. „Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Implantate, aus denen wir für jeden Patienten genau das auswählen können, das am besten passt“, sagt Prof. Dr. med. Christof Braun, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall-, Hand und Wiederherstellungschirurgie im Verbund der Katholischen Kliniken im Kreis Kleve. Dank dieser modernen medizinischen Therapien genesen heute etwa die Hälfte der betroffenen Patienten vollständig. Auch denjenigen, die aufgrund bleibender Bewegungsbeeinträchtigungen auf weitere Unterstützung angewiesen sind, bietet das Marienhospital Hilfe an. So vermitteln die Spezialisten im Haus Anschlusskuren oder pflegerische Leistungen für die Zeit nach der stationären Behandlung.

Mehr zu den Themen erzählen Prof. Dr. Christof Braun und Dr. Georg Deymann im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung im Konzert- und Bühnenhaus der Stadt Kevelaer. Die Mediziner starten mit kurzen Vorträgen zum Thema und stellen sich anschließend den Fragen der Besucher. Das Team der Orthopädie/Unfallchirurgie des Marienhospitals und der Sozialarbeiter des Krankenhauses bringen dabei ausreichend Zeit für individuelle Beratungsgespräche mit den Gästen mit. "Wir hoffen auf eine rege Teilnahme", so Prof. Dr. Braun. "Denn das Thema betrifft jeden. Senioren ebenso wie ihre jüngeren Angehörigen. Aus Erfahrung wissen wir, dass Aufklärung entscheidend dazu beiträgt, die Belastungen für alle so gering wie möglich zu halten." Die Informationsveranstaltung des Marienhospitals legt hierzu einen wichtigen Grundstein. Und das schon vor einem Unfall.

Informationsveranstaltung für Alt und Jung.
Thema: Hüftgelenk- und Oberschenkelbrüche im Alter - Eine Belastung für Betroffenen und Angehörige
Datum/Zeit: 16. Oktober 2013 um 17:00 Uhr
Ort: Konzert- und Bühnenhaus der Stadt Kevelaer, Bury-St.-Edmunds-Str. 5 in Kevelaer
Die Vorträge finden im großen Saal statt.
Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.