„Wenn die Nacht zum Alptraum wird“
Bedburg-Hau. Wer schon einmal mehrere Nächte nicht gut Ein- und auch nicht Durchschlafen konnte, der hat eine Vorahnung davon, wie belastend langanhaltende Schlafstörungen sein können. Der diesjährige „Tag des Schlafes“ am 21. Juni, der inzwischen seit 14 Jahren durch den Verein „Tag des Schlafes“ ins Leben gerufene wurde, soll auf die Bedeutung des Schlafes aufmerksam machen. Der Schlaf ist ein Zustand der äußeren Ruhe bei Lebewesen und dient zum überleben. Inzwischen weiß man, dass Menschen, denen der erholsame Nachtschlaf fehlt und die tagsüber mit einer bleiernen Müdigkeit zu kämpfen haben ernsthaft erkranken.
Bei schweren Schlafstörungen geht die körperliche und seelische Erholung nach und nach verloren mit erheblichen Folgen für die Gesundheit. Daher hat es sich ein Expertenteam aus verschiedenen Fachbereichen der LVR-Föhrenbachklinik und des Wilhelm-Anton-Hospitals in Goch zur Aufgabe gemacht individuelle Schlafstörungen zu untersuchen und sie mit dauerhaftem Erfolg zu behandeln. „Vielfach nehmen Betroffene zunächst Schlafmittel, von denen sie sich Linderung erhoffen“, weiß Dr. Christoph Baumsteiger, Chefarzt der LVR-Föhrenbachklinik aus Erfahrung. „Diese tritt meist zunächst auch ein, die Erfolge solcher Maßnahmen sind aber nur kurzfristig,- auf lange Sicht verschlechtern sie den Schlaf erheblich“, sind sich Dr. Baumsteiger und sein Kollege aus Goch Dr. Paul Georg Behler einig.
Wer länger als zwei Monate an Ein- und Durchschlafstörungen mit Tagesmüdigkeit leidet, der hat vermutlich eine behandlungsbedürftige Schlafstörung und sollte sich an die beteiligten Projektpartner in Goch und Bedburg-Hau wenden, appellieren die Beiden.
Am Wilhelm-Anton-Hospital in Goch werden zunächst bei einem 2-tägigen stationären Aufenthalt internistische Untersuchungen und anschließend entsprechende Schlaflaboruntersuchung durchgeführt. Dadurch lassen sich bereits viele Schlafstörungen erkennen. Danach kann ebenfalls durch einen 2-tägigen stationären Aufenthalt in der LVR-Föhrenbachklinik Bedburg-Hau eine Abklärung möglicher neurologischer und seelischer Ursachen erfolgen. Nach einer eventuell zusätzlichen fachpsychiatrischen Diagnose werden entsprechende Therapiemaßnahmen eingeleitet. In Kleingruppen (von höchsten 6 Personen) können zudem neue Schlaftechniken erlernt werden.
Die Kosten für das Schlafprojekt tragen die Krankenkassen. Bei Verdacht auf Schlafstörungen sollten sich Betroffene daher an Ihren Hausarzt wenden oder direkt an die Projektpartner. Die LVR-Föhrenbachklinik ist telefonisch unter 02821-3501 und das Gocher Wilhelm-Anton-Hospital unter 02823-891-105 zu erreichen.