Breitbandinitiative Kreis Wesel zeigt erste Erfolge

Ein schnelles Internet ist für Unternehmen und Haushalte ein wichtiger Standortvorteil und Basis für wirtschaftlichen Erfolg. Deshalb hat der Kreis Wesel eine Breitbandinitiative ins Leben gerufen. Mit den Pilotprojekten in Sonsbeck und Hünxe verzeichnet diese Initiative bereits erste Erfolge. Dies verdeutlichte die EntwicklungsAgentur Wirtschaft dem Ausschuss für Kreisentwicklung und strukturellen Wandel.

Eine Region, die zukunftsfähig aufgestellt sein möchte, benötigt eine flächendeckende, hochwertige Breitbandlösung. Der Kreis Wesel ist durch die am Markt tätigen Telekommunikationsunternehmen sehr unterschiedlich mit Breitbandanbindungen versorgt. Es gibt Gebiete mit guter Versorgung durch die Deutsche Telekom AG (ab 6 Mbit/s), Gebiete mit Internetangeboten durch Unitymedia (TV-Kabel) und Bereiche, die schlecht versorgt sind.

Häufig sind nicht nur Randlagen und ländliche Bereiche, sondern auch Industrie- und Gewerbelagen unzureichend versorgt. Um gleiche Chancen zur Nutzung der modernen Technologien für alle Unternehmen und Bürger über schnelle Datenleitungen herzustellen, haben Untersuchungen ergeben, dass die am Markt tätigen Telekommunikationsunternehmen auch auf absehbare Zeit keine Lösungen für die schlecht versorgten Bereiche ermöglichen können.
Jährlich verdoppelt sich der Datenverkehr auf den sogenannten Datenautobahnen. Die Verbindungen in den schlecht versorgten Gebieten benötigen daher einen infrastrukturellen und technischen Ausbau, um eine dauerhafte Spaltung des Kreises in Gebiete mit guter und schlechter Internetanbindung zu vermeiden.

Das kreisweite Netz schließt überwiegend die Gebiete aus, die durch die Telekom (mit 6 bis 16 Mbit/s) und durch Unitymedia mit hochwertigen Angeboten versorgt sind (Subsidaritätsprinzip). Das öffentlich errichtete Breitbandnetz beinhaltet ausschließlich passive Infrastruktur, d.h. keine aktive Technik. Das Netz soll möglichst vollständig (inklusive angemieteter Strecken von anderen Anbietern) über eine Konzession an einen Netzbetreiber verpachtet werden, der zukünftig den Datenverkehr auf dem Netz regeln soll.
Der Netzbetreiber würde den öffentlichen Netzeigentümern eine Miete zahlen, die die vollständige Refinanzierung des Netzes innerhalb von 17 bis 20 Jahren ermöglichen soll. Der Netzbetreiber muss die Technik an den Verteilpunkten und Übergängen zu den deutschlandweiten Datennetzen zur Verfügung stellen und den Datenverkehr auf dem Netz regeln. Er übernimmt die Wartung und Instandhaltung und schließt die Kunden (Haushalte und Unternehmen) an.

Kreisweit gibt es 209.000 Haushalte, wovon 93 % über einen festnetzgebunden Datenzugang verfügen (= 194.370). Für ein kreisweites Netz verbleiben nach Abzug der gut versorgten Haushalte rund 61.000 Haushalte, die das Kriterium der Schlechtversorgung mit weniger als 6 Mbit/s erfüllen.
Weiterer Marktzugang besteht zu mindestens 2.600 Unternehmen in Industrie- und Gewerbegebieten zuzüglich der Unternehmen, die in Mischgebieten und Ortslagen der zu erschließenden Gebiete liegen.

Durch kommunale Einflussnahme und zukünftige vorausschauende Leerrohrverlegung parallel zu anderen Baumaßnahmen in den durch das Kreisnetz angebundenen Gebieten könnten Glasfaserlösungen bis in die Gebäude vorbereitet und hohe Infrastrukturausgaben vermieden werden. Dadurch würde auch zukünftig die Datenverbindung im gesamten Kreisgebiet in gleicher Qualität weiterentwickelt werden können:
Die Kommunen bewerten den glasfaserbasierten interkommunalen Lösungsansatz positiv.

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